Kajak, Kanu oder Kanadier? Wir erklären dir die Unterschiede. Und du erfährst, welches Boot zu dir passt! 

Kanus und Kajaks gehören zu den beliebtesten Booten im Sport- und Freizeitbereich. Auch Bootsangler haben längst entdeckt, was mit diesen leistungsstarken Flitzern möglich ist.

Du bekommst sie als Schlauchboote zum Aufblasen, mit Festrumpf oder in der Faltversion. Hier erklären wir dir den Unterschied und zeigen dir, wie das optimale Kanu oder Kajak für dich sein muss.

Als Kanus bezeichnet man im Prinzip alle Paddelboote (nicht mit Ruderbooten verwechseln), bei denen du in Fahrtrichtung schaust. Sowohl Kanadier als auch Kajaks gehören dazu. Kanu ist der Oberbegriff für beide. Das, was die meisten von uns meinen, wenn sie von einem Kanu sprechen, ist eigentlich ein Kanadier. Wir belassen es aber hier bei der gängigen Bezeichnung Kanu. Ein Kanu wird offen gefahren und mit einem Stechpaddel angetrieben und gesteuert.

Bei einem Kajak, das deutlich schmaler und flacher ist, verwendest du ein Doppelpaddel. Kajaks werden meist geschlossen gefahren und sind vor eindringendem Wasser geschützt. Darum ist hier auch die berühmte Eskimorolle möglich!

Was ist der Unterschied zwischen Kajaks und Kanus?

Kajaks: Flache Sprinter mit tiefen Sitzposition.

Für Paddler, die eine schnelle und dynamische Fahrweise lieben. Kajaks sind perfekt für den flotten Powersprint und können per Doppelpaddel vom Fahrer auf Speed gebracht werden. Kajaks gibt es für die verschiedensten Anwendungen: Du bekommst sie z.B. als Seekajak, Angelkajak, Tourenkajak und Spezialausführungen für den Einsatz im Wildwasser. Hier sind die Merkmale von Kajaks in der Übersicht:

  • Schmale und flache Bauform, darum besonders schnell, wendig und weniger windanfällig.

  • Die Kajak Doppelpaddel-Technik ist leicht erlernbar und kraftsparend.

  • Typisch für ein Kajak ist die tiefe Sitzposition im Boot.

  • Mit einem Kajak ist müheloses Fahren auch im Solobetrieb möglich.

  • Kajaks haben nur sehr wenig Laderaum. Du brauchst zusätzliche Gepäckriemen.

  • Ein echtes Kajak hat ein Verdeck, durch das kein Wasser in den Bootsraum eindringt.

  • Für sportliches Touren und Wassersport ohne viel Gepäck sind Kajaks perfekt geeignet.

  • Aufgrund der geringeren Zuladung ist Bootsangeln mit einem Kajak weniger komfortabel.

Kanus: Platz und Komfort bei hoher Zuladung.

Kanus sind schon von ihren Ursprüngen her als wendige Transportboote ausgelegt. Nice to know: Ein Großteil des Pelzhandels zu Zeiten der Kolonialisierung Nordamerikas wäre ohne Kanus kaum möglich gewesen. Hat man sich eben hübsch bei den Indianern abgeschaut. Und das hier ist charakteristisch für Kanus:

  • Breite Bauweise und hohe Kippstabilität, Kanus sind langsamer und windanfälliger als Kajaks.

  • Die Stechpaddel-Technik ist gewöhnungsbedürftig und anfangs kraftraubend.

  • Höhere Sitzposition als beim Kajak oder kniend

  • Im Solobetrieb ist das Fahren eines Kanus mitunter mühsam.

  • Viel Ladekapazität und großer Stauraum, perfekt für lange Ausflüge mit Gepäck.

  • Kein Verdeck, komplett offene Konstruktion. Kanus bieten mehr Bewegungsfreiheit.

  • Ein großes Kanu eignet sich für die gemütliche Kanutour und den Bootsurlaub mit Gepäck.

  • Die hohe Stabilität und das Ladevermögen machen Kanus zu guten Angelbooten.

Kajaks-und-Kanus-in-Aktion-3-Personen-Kajak

Festrumpf, Schlauchrumpf oder Faltrumpf: Was du über die verschiedenen Bauformen von Kajaks und Kanus wissen musst.

Kanus und Kajaks mit festem Rumpf (Festrumpf)

Schneller und stabiler: Kanus und Kajaks mit festem Rumpf

Sie bestehen aus GFK Kunststoff, Aluminium oder Holz. Und sie sind die Champions in Sachen Geschwindigkeit und Steifigkeit: Die Festrumpfboote.

Beim Fahrverhalten und bei der Stabilität fahren diese Kanus und Kajaks allen anderen davon. Allerdings sind sie auch schwieriger zu transportieren und unterzubringen.

Auch der Marsch bis ans Wasser ist mit diesen schweren Booten oft ein echter Kraftakt.

Einfacher und leichter geht es nicht: Schlauchkajaks und Schlauchkanus

Im Gegensatz zu Festrumpfkajaks, bzw. Hartschalenkanus, entdeckst du mit diesen Schlauchbooten die ganze Leichtigkeit beim Paddeln, Cruisen oder Angeln.

Du wirst sie vor allem dann lieben, wenn der Weg zum Wasser für dich eher länger ist. Kanus und Kajaks mit einem Rumpf aus Schlauchmaterial wiegen wenig und lassen sich klein zusammenpacken, das Paddel lässt sich auch zerlegen. Du kannst sie direkt am Wasser aufpumpen.

Klar, in Sachen Stabilität und Geschwindigkeit können sie nicht so punkten wie die Festrumpfboote. Durch die Luftkammern haben sie aber hohen Auftrieb und solltest du kentern, steigst du hier viel schneller wieder ein.

Manche Dinge brauchen Zeit: Das Faltkanu oder Faltkajak kann eine Alternative sein.

Auch das ist eine Möglichkeit, Transportprobleme bei Kanu oder Kajak aus dem Weg zu räumen. Faltkanus und Faltkajaks bestehen aus einem zerlegbaren Innengerüst und einer flexiblen Bootshaut.

Durch das stabile Gerüst aus Aluminium, Holz oder GFK Kunststoff, kommt ein Faltboot an die Fahrleistungen von Kanus und Kajaks mit Festrumpf heran. Faltboote passen zerlegt locker in den Kofferraum.

Das große Aber: Der Zusammenbau kostet viel Zeit und ist für Einzelpersonen extrem mühsam. Zudem bleibt der Verschleiß an Bootshaut und Innengerüst bei häufiger Verwendung leider nicht aus.

Die Bootsangler nicht vergessen: Warum du mit einem Angelkajak ebenso glücklich werden kannst wie mit einem Angelkanu.

Kajak oder Kanu – das ist für Angler einfach eine Frage des persönlichen Angelstyles. Wenn es um passendes Zubehör geht, kannst du mit beiden Bootsarten glücklich werden und großartige Fänge feiern.

Zudem gilt: Bei den Angelbooten verwischen die Grenzen zwischen Kajak und Kanu ein wenig. Häufig werden die beiden Begriffe synonym verwendet und manches Angelkajak ist von der Form her eher ein Kanu. Egal, denn am Tagesende kommt es darauf an, dass der Fisch hängt.

Kajakangler profitieren von der unglaublichen Wendigkeit ihrer Boote, da fahren sie in einer ganz eigenen Liga. Viele erfolgreiche Wurfangler schwören auf das Kajak und würden nie in ein normales Angelboot steigen.

Es gibt keinen Spot, den du mit einem Angelkajak nicht erreichen wirst. Angeln im See, in Flüssen oder im offenen Meer – mit einem Kajak ist alles möglich. 

Antrieb per Elektro Bootsmotor? Kein Problem! Du bekommst sogar Angelkajaks mit Tretantrieb, mit denen du ebenfalls komplett freihändig angelst.

Kajak ist cool! 

Problematisch ist hier alleine die begrenzte Zuladung bei echten, schmalen Kajaks.Dafür bekommst du aber eine Menge hilfreicher Ausrüstung, z.B. spezielle Kajaktaschen, Rutenhalter und unterschiedliche Haltesysteme für dein Gepäck.