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Mehrere Echolotgeber für ein einziges Echolot verwenden? Geht das überhaupt? Und wofür braucht man das?
Man braucht es! Für eine ganze Menge von Anwendungen auf dem Angelboot ist der Einsatz mehrerer Echolotgeber eine fast schon unerlässliche Sache. Hier möchte ich erklären, was man dazu berücksichtigen sollte und vor allem: Welche Vorteile der Einsatz von zwei Echolotgebern auf dem Angelboot hat.
Vollgas! Der einzige Bereich eines modernen Angelbootes, der überhaupt noch im Wasser ist, befindet sich hinten. Dabei ragt das Boot nur wenige Zentimeter tief ins Wasser. Ein Echolotgeber müsste also extrem tief montiert werden und läuft Gefahr, von Treibgut zerstört zu werden. Eine viel bessere Alternative bei GFK Booten ist es, den Echolotgeber hinten in der Bilge unterzubringen.
Zur Realisierung von Punkt drei gibt es mehrere Lösungen, die alle ihre Vor-und Nachteile haben:
Eines sollte klar sein, bei der Montage des Gebers in der Bilge kann nur ein normaler DualBeam Geber verwendet werden. Side Imaging oder DownScan Echolotgeber kann man sich sparen, da sowohl Side Imaging als auch DownScan nicht durch GFK dringen können. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass es durch das GFK zu einer Signalabschwächung auf dem Echolot kommt. Bodenlinie und Unterwasserstrukturen ja sogar Fischsicheln von sehr großen Fischen kann man zwar noch erkennen, aber erwarten Sie bitte keine super detailreichen, hochaufgelösten Echolotbilder. Der Bilgengeber ist wirklich nur dazu da, bei schneller Fahrt die Grundlinie und größere Strukturen zu identifizieren. Wem das reicht, der kann theoretisch auf einen zweiten Echolotgeber außen am Angelboot verzichten. Empfehlen kann ich das jedoch nicht, zu viele Informationen gehen einfach verloren.
Wer den Echolotgeber nicht in der Bilge montieren kann oder will, muss zwangsläufig einen tiefen Punkt außen am Heck finden. Dieser muss so tief sein, dass auch bei voller Gleitfahrt der Echolotgeber ausreichend Wasserkontakt hat. In der Regel bedeutet dies, dass der Geber nach unten knapp über den Heckspiegel hinaussteht. Das genau kann jedoch nachteilig sein, da er so sämtlichem Unrat im Wasser, über den man doch ab und an mal fährt, ohne es zu merken, ausgesetzt ist. Im schlimmsten Falle kann dies zur Zerstörung des Echolotgebers führen.
Ein neues GFK Angelboot kaufen und den Echolotgeber in die Bilge legen! 😉 Ok, das ist natürlich nicht ganz ernst zu nehmen. Dennoch, wer ein Alu-Angelboot oder eines aus Stahl hat, dem bleibt nur die Montage des Gebers am Heck, sofern diese ausreichend tief überhaupt möglich ist. Oder – und das ist vermutlich die bessere Möglichkeit – die Verwendung eines Durchbruchgebers. Wie der Name vermuten lässt, wird bei einem Durchbruchgeber der Rumpf des Angelbootes durchbrochen und mit einem speziellen Dichtungssatz der Geber so eingesetzt, dass er bündig nach außen mit dem Rumpf abschließt.
Führende Hersteller von Echoloten wie Humminbird oder Lowrance bieten alle umfangreiches Zubehör um einen zweiten Echolotgeber anzuschließen. In der Regel gibt es dabei zwei Möglichkeiten. Zum einen kann mittels einer Kabelweiche ein Dual Beam Echolotgeber permanent verwendet werden, während der außen am Boot befestigte SI oder DI Geber Temperatur, Side Imaging und Down Imaging liefert. Nachteil: Das klassische 2 D Echolot läuft nicht über den Außengeber und man muss hier mit Qualitätsverlusten rechnen, zumindest bei Bilgenmontage. Zum anderen gibt es Kippschalter, mit denen man zwischen zwei Gebern umschalten kann.
Umfangreiches Zubehör wie Schalter oder Y-Kabel gibt es sowohl bei Humminbird als auch Lowrance, um einen zweiten Geber ans Echolot anzuschließen.
Diese Lösung ist natürlich etwas teurer, kostet aber auch kein Vermögen und die Vorteile überwiegen deutlich, da man das 2D Sonar bei langsamer Fahrt nun auch auf dem äußeren Geber ohne Qualitätsverlust liegen hat.
In der Oberklasse der Echolote und Fischfinder gibt es noch eine dritte Alternative. Bei den ONIX und ION Echoloten von Humminbird kann man mehrere Geber parallel anschließen und dann am Echolot selber auswählen, welcher davon verwendet werden soll.
Mehr ist manchmal besser