Schleppangeln – mit der richtigen Technik und Taktik zum Erfolg

Inhaltsverzeicnis

Erlebnisbericht Schleppangeln mit dem Echolot

In diesem Erlebnisbericht zeigt Thomas Brandsch eindrucksvoll, was moderen Echolottechnik beim Schleppangeln bewirken kann.

Gerade träume ich vom Großhecht der beim Schleppangeln auf die Rute knallt, da reißt mich der Wecker um 3:30 Uhr aus dem Schlaf. Das Boot und Auto ist bereits am Vorabend vollständig gepackt. 310 km Wegstrecke liegen vor mir. Das Ziel ist ein Tagesausflug an die Mecklenburgische Seenplatte zum Schleppangeln. Noch nie war ich da. Große Fische soll es geben, Schleppangeln halt. Mehr Zeit als einen Tag habe ich leider nicht. Sehr sportlich, könnte man meinen.

Dicker Hecht gefangen beim Schleppangeln mit de Echolot

Auf der Autobahn: Geschwindigkeiten wie beim Schleppangeln

Was als ein ambitionierter Angeltrip starten soll, beginnt bereits um 6:30 Uhr mit einem großen Fiasko. Unmittelbar vor mir verunglückt ein LKW so schwer, dass er die Autobahn A2 vollständig blockiert. Nichts geht mehr – Vollsperrung. Ich denke an meinen Traum der vergangenen kurzen Nacht und bekomme Zweifel, dass ich überhaupt noch zum Schleppangeln heute komme. Eigentlich wollte ich um 8 Uhr auf dem Wasser sein und fischen. Nun ist es bereits 09:30 Uhr. Ausgedehnte Bergungsarbeiten machen alle Hoffnung zu Nichte, dass ich doch noch schleppen kann. Frustration macht sich breit. Ich ärger mich tierisch, dass ich nicht eine andere Route, wie geplant, genommen habe. Um 11:30 Uhr etwa gibt uns die Autobahnpolizei das Kommando zur Umkehr. Wir sollen auf der Autobahn drehen und die zurückliegende Ausfahrt ansteuern oder warten. Endlich bewegt sich etwas aber viel zu langsam. Das Tempo ist wie beim Schleppangeln. Die Frage ist nur, ob es wirklich Sinn macht, den Trip weiter fortzusetzen. Vor 13 Uhr werde ich nicht am See sein, da der Staumelder für alle Umleitungen ebenfalls lange Staus bzw. Schleppgeschwindigkeit ansagt. Macht das überhaupt noch Sinn? Trotz der ernüchternden Ereignisse nehme ich das Risiko in Kauf und fahre weiter in der Hoffnung, dass ich das ganze Pech nun abschütteln kann.

Technik und Taktik beim Schleppangeln – Futterfische, Rinnen und Kanten

5 Stunden später als geplant erreiche ich schließlich mein Ziel. Die wundervolle Natur Mecklenburgs besänftigt meinen Frust. In Windeseile wird das Boot zu Wasser gelassen. Auf geht’s. Wenig später erreiche ich den ersten Spot, welchen ich mir durch Internetrecherche und Infos von Freunden im Vorfeld eingeholt habe. Auch wenn ich fanatischer Spinnfischer bin, die großen Gewässer Mecklenburgs erkundet man am besten zunächst beim Schleppangeln. Also werden zwei Schleppruten montiert. Ich schleppe zwischen 4-8m Tiefe. Zunächst schleppe ich Tiefe Rinnen und Kanten ab, die ich mit Hilfe der Navionics karte zielgenau abfahren kann. Parallel halte ich auf meinem Humminbird Helix 10 per Side Imaging Ausschau nach Futterfischschwärmen. Beim Schleppangeln wähle hierbei eine besonders große Breite von 30-35m sowohl nach rechts und links. Mein Ziel ist dabei nicht eine detailgetreue Abbildung zu erreichen, sondern lediglich Futterfisch zu finden. Denn da vermute ich auch die Räuber. Habe ich Fischschwärme entdeckt, so schleppe ich diesen Bereich intensiver ab. Keine halbe Stunde später zahlt sich die richtige Taktik dank der hochmodernen Echolottechnik bereits aus. Ein stattlicher, fetter Hecht, der an der 10 Kilo Marke kratzt, konnte meinem Yolo Shad in der Farbe Roach nicht widerstehen.

Ein wundervoller Einstand und für mich hat sich der Angelausflug bereits jetzt schon gelohnt. Am Nachmittag kann ich noch einen großen Zander beim Schleppangeln fangen. Hier habe ich zielgenau tiefe Löcher und Erhebungen unter Wasser systematisch abgeschleppt, die ich ebenfalls anhand der Navionicskarte herausgesucht habe.
Am späten Abend beende ich den Angeltag. Mit 2 Hechten und 2 Zandern kann ich mehr als zufrieden sein. Die wunderschöne urtümliche Natur, das Ambiente und Flair waren einzigartig und ich bin mir 100% sicher, ich komme wieder. Zum Schleppangeln – logisch. Auf der Heimfahrt lasse ich die Ereignisse Revue passieren und schmunzele etwas. Einmal mehr hat sich gezeigt: Aufgeben ist eben keine Option beim Angeln!

Bei Schlauchbooten oder anderen sehr kleinen Angelbooten ist dieser Effekt übrigens noch stärker und kann das Eigengewicht des Schlauchbootes selbst ganz problemlos um das doppelte übersteigen.

Zander beim Schleppangeln mit Side Imaging geortet

Thomas Empfehlung zum Schleppangeln

An alle Fans von Humminbird möchte ich noch folgenden Tipp zum Schleppangeln mit auf den Weg geben:

Verwendet stets die Autochart Live Funktion von Humminbird, sobald ich meinen Angeltrip beginne. Hiermit werden mir aktuellste Unterwassergegebenheiten kartografiert und auf einer speziellen SD Karte (Zero Line SD Karte) gespeichert. Diese sind natürlich viel genauer als jede Navionicskarte und haben mir schon einige fischträchtige Hotspots verraten, an denen ich ansonsten vorbeigefahren wäre. Es braucht jedoch seine Zeit, bis das Gewässer so abgefahren ist, dass entsprechende Unterwasserstrukturen zusammenhängend dargestellt werden können. Dann aber liefert mir diese Funktion von Humminbird nützliche Information, die ich nur noch richtig anzuwenden brauche.

Autochart Live

Anfängerfehler vermeiden! Macht nicht den Fehler, das Boot zu stoppen, sobald ihr einen Fisch gefangen habt. Denkt darüber nach: Wenn ihr das Boot in den Leerlauf tretet, bevor ihr den Fang einholt, werden sich die Leinen verheddern. Was auch immer passiert, haltet das Boot nicht an und kämpft sie mit dem Fisch, während ihr Euch bewegt. Nutzt die natürliche Kraft der Strömung, um die Leinen gerade zu halten, während Du am Ende des Tages die Ausbeute einholst.

Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen

Fragen unserer Kunden zum Schleppangeln

Was die Schlepptechnik oder Trolling von anderen Fangmethoden unterscheidet, ist, dass normalerweise mehr als eine Angelschnur verwendet wird, die alle auf der Rückseite des Bootes angeordnet sind, damit die Köder oder Köderfische zurückbleiben können. Das Boot kann entweder statisch sein oder sich bewegen, während die Linie eingezogen oder von einer Seite zur anderen gekehrt werden kann, um Fische anzulocken.

Wie bei jeder Fangmethode benötigst Du natürlich einen oder mehrere Sätze der drei grundlegendsten Fanggeräte: Angelruten, Angelschnüre und Salzwasserrollen. Der wichtigste Faktor, den Du bei der Auswahl der Grundausrüstung berücksichtigen musst, ist eine steife und robuste Rute, eine hochbelastbare Mehrrollen-Köderwurfrolle mit Schnurzählern und langlebige Schnüre mit hoher Zugfestigkeit. Rutenhalter hinter Ihrem Boot aufzustellen, ist die beste Lösung, um Ihre Ruten während der Expedition ruhig zu halten. Selbst wenn Du mit einer einzelnen Rute angelst, möchtest Du diese nicht weiter halten, zumal Du während der Fahrt weiterfischen möchtest.

Ein Sonar (oder Fischfinder) ist ein wichtiges Gerät, mit dem Du herausfinden kannst, wo sich die Fische befinden, auch wenn sie mehr als ein paar Meter tief sind. Die meisten Sonare liefern auch Tiefen-, Temperatur- und Meeresbodenwerte.

Wir können es nicht genug betonen. Dein Trolling-Erfolg hängt davon ab, ob Du weißt, wo sich der Köder befindet und wie Du ihn kontrollieren kannst. Indem Du sicherstellst, dass der Köder am richtigen Ort ist, hast Du eine viel größere Chance, regelmäßig Fische zu fangen, da diese selten in unterschiedliche Tiefen schwimmen. Denke daran, ein Köder geht an Fischen vorbei. Große Hechte sind am Ufer eher in 2 Meter Tiefe auszuspüren.  Große Hechte im Freiwasser schwimmen deutlich tiefer. Man kann hier von einer Tiefe von 4,5 m und darunter ausgehen.

Ein großes Boot, mehrere Ruten und eine Handvoll Bretter zu haben, erhöht ganz klar Deine Chance, mehrere Wildfische zu fangen, aber das bedeutet nicht, dass Du bei beim ersten Versuch gleich aufs Ganze gehen solltest. Mit nur drei Leinen, Hobelbrettern auf jeder Seite und einer weiteren Leine am Heck kannst Du beginnen und trotzdem erfolgreicher sein als ein Anfänger mit einem 10-Leinen-Setup und ohne Wissen darüber, was es da draußen gibt.

Vereinfacht gesagt ist ein Downrigger ein Art Kran, mit dem du Bleigewichte bis zu 100 Meter hinunter lassen kannst. Mit einem Downrigger kannst du jeden (!) Köder in der richtigen Tiefe anbieten, in der auch der Fisch steht. Du kannst die Lauftiefe beim Schleppangeln damit perfekt kontrollieren.

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