Echolot-Wissen für Anfänger

Was ist ein Echolot? Wie funktioniert es und wie unterscheidet es sich vom Fischfinder? Und wer hat das Echolot eigentlich erfunden?

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Das Spannendste für einen Angler ist der Blick unter die Wasseroberfläche. Das Echolot und der Fischfinder sind technische Hilfsmittel, um sich ein Bild von der Welt unter Wasser zu machen. Wir erklären dir, was ein Echolot genau ist, wie es funktioniert und wie es dir letztlich hilft, mehr Fische zu fangen.

Was ist ein Echolot?

Das Echolot ist ein in der Schifffahrt eingesetztes technisches Gerät zur elektroakustischen Messung der Wassertiefe. Es gehört mittlerweile zur Standardausrüstung von Schiffen aller Art. Durch die Weiterentwicklung der Technik sind viele weitere Funktionen hinzugekommen. So geben Echolote heute zum Beispiel auch Auskunft über die Beschaffenheit des Gewässergrundes. Unter Wasser ausgesendete Schallwellen werden von Hindernissen wie Fischen, Felsen oder dem Grund zurückgeworfen und vom Echolot, das auch als Sonar bezeichnet wird, ausgewertet.

Angler – ganz gleich ob Berufsfischer oder Hobbyangler – verwenden das Echolot um Fische bzw. Fischschwärme, sogenannte Hotspots, unter der Wasseroberfläche zu identifizieren. Die Lokalisierung potenzieller Fangbeute ermöglicht das gezielte Angeln und erhöhte die Fangchancen.

Was ist ein Fischfinder?

Ein Echolot ist ein technisches Gerät, das durch die Aussendung und den Empfang von Schallwellen die Entfernung von Hindernissen misst. Auf diese Weise kann zum Beispiel die Wassertiefe ermittelt werden. Ein Fischfinder ist ein Echolot, das von Anglern zum Identifizieren von Fischen bzw. Fischschwärmen genutzt wird.

Worin besteht der Unterschied zwischen einem Echolot und einem Fischfinder?

Echolot und Fischfinder sind im Prinzip das Gleiche. Es ist der primäre Einsatzzweck, der aus einem Echolot einen Fischfinder macht. Wird das Echolot also mit der Absicht eingesetzt, optimale Fangplätze und Fischvorkommen zu identifizieren, dann spricht man in der Regel von einem Fischfinder. Echolote in der Schifffahrt, die der Vermeidung von Grundberührungen und der Navigation dienen, werden zur besseren Abgrenzung als Navigationslote bezeichnet. Ferner gibt es noch Vermessungs- und Forschungslote.

Natürlich habe sich einige Hersteller längst auf die Entwicklung und Produktion von Fischfindern spezialisiert. Denn während das technische Grundprinzip zwar gleich ist, werden an Echolote, die dem Finden von Fischen dienen, durchaus abweichende Anforderungen gestellt. So haben Fischfinder zum Beispiel eine deutlich höhere Sendefrequenz, um eine höhere Auflösung darstellen zu können.

Letztlich ist die Bezeichnung Fischfinder allerdings veraltet und unpräzise. Denn aufgrund der Funktionsweise eines Echolots, lässt sich natürlich auch damit Fisch identifizieren.

Fischfinder sind allerdings auf die Zielgruppe der Angler zugeschnitten, die in der Regel keine nautische Ausbildung haben und die Ergebnisse der Echolotauswertung nur schwerlich lesen können. Fischfinder stellen Fische und Fischschwärme für den Angler plakativer dar, indem sie beispielsweise direkt Fischsymbole statt Sicheln anzeigen. Dennoch will das Lesen und Deuten der auf dem Display ausgegebenen Informationen gelernt sein – auch wenn moderne Fischfinder sogar schon von selbst Alarm schlagen, wenn sie des Anglers Beute registrieren.

Hinzu kommt, dass heute selbst verhältnismäßig günstige Echolote für die Freizeit so gut ausgestattet sind, dass sie viel mehr können als nur Fische zu finden. Sie können ganze Gewässer in Echtzeit mappen, die Bodenhärte und -struktur ermitteln, Sprungschichten anzeigen und sogar dabei helfen Gegenstände zu finden und zu bergen, die versehentlich über Bord gegangen sind.

Wer hat das Echolot erfunden?

Als am 14. April 1912 die Titanic mit etwa 1.500 Menschen versank, erschütterte dieses Unglück die ganze Welt. Schockiert war darüber auch der junge Physiker und Ingenieur Alexander Behm, der sich mit der Ausbreitung von Schallwellen beschäftigte und als der Urvater des Echolots gilt. Behm wollte ein Gerät erfinden, das mittels Schallwellen Objekte im Wasser orten kann und so rechtzeitig vor Eisbergen warnt.

Bereits ein Jahr nach dem Untergang der Titanic, am 22. Juli 1913, wurde das Verfahren zum Patent eingetragen. Die Serienproduktion begann 1920 in der Behm-Echolot-Gesellschaft in Kiel. Der größte Kunde der damaligen Zeit war natürlich die Kaiserliche Marine, die die Echolote auf jedem größeren Schiff einbauen ließ.

Echolote nicht für den Krieg, sondern für die Angelei einzusetzen, war in der damaligen Zeit noch unvorstellbar. Mit einer Ausnahme: Alexander Behm selbst war nämlich auch leidenschaftlicher Angler und erfand zahlreiche Geräte, Ruten, Rollen und den berühmten Behm-Blinker. Und so verfeinerte er die Echolottechnik und setzte sie als wohl erster Mensch für das Angeln auf Booten ein.

Alexander Behm - Erfinder des Echolots

Emsiger Erfinder, u. A. das Echolot:
Alexander Behm
(11. November 1880 bis 22. Januar 1952)

Wie funktioniert ein Echolot?

Alexander Behm machte sich für sein Echolot eine typische Eigenschaft von Schall zunutze. Schallwellen werden nämlich reflektiert, wenn sie auf eine Fläche treffe. Das gilt übrigens sowohl für Schall im hörbaren Bereich, also das Echo in den Bergen oder in Höhlen, das jedes Kind kennt, genauso wie für Ultraschall, der oberhalb des für Menschen hörbaren Frequenzbereichs liegt.

Aus der Laufzeit des Schalls können Rückschlüsse auf die Entfernung des Objekts gezogen werden, das den Schall reflektiert hat. Dabei ist zu beachten, dass die Schallgeschwindigkeit von der Dichte, dem Druck und der Temperatur des Mediums abhängt. Je kälter Luft oder Wasser, desto langsamer läuft der Schall.

Ein Echolot sendet über den sogenannten Geber, der auch Schwinger genannt wird, Schallimpulse aus. Auch unter Wasser wird der Schall von Objekten reflektiert und wandert zurück zum Echolot.

Die genaue Erfassung der Zeit, die das Schallsignal für den Hin- und Rückweg benötigt, ermöglicht die Berechnung der Entfernung. Genau daher kommt auch der Name: Das Echolot ist ein Lot (Tiefen- bzw. Entfernungsmesser), das mittels des Echos von Schallsignalen die Entfernung messen kann.

Bei Fischen ist es übrigens die mit Luft gefüllt Schwimmblase, die den Schall reflektiert und somit für das Echo sorgt. Denn der Rest des Fisches hat eine ähnliche Dichte wie das Wasser, in dem er schwimmt. Luft hat hingegen eine geringere Dichte als Wasser. Und so macht es die Schwimmblase überhaupt erst möglich, dass wir Fische mit einem Echolot orten können.

Die zurückgewiesenen Schallwellen werden in elektrische Impulse umgewandelt und dann vom Empfänger des Fischfinders ausgewertet. Das Ergebnis dieser Auswertung sehen die Angler auf dem Bildschirm. Nun liegt es an ihnen, die angezeigten Informationen korrekt zu interpretieren.

Echolote und Fischfinder erklärt

Wie funktioniert ein Fischfinder?

Schall wird von einem Echolotgeber ausgesendet, trifft auf ein Objekt und wird von diesem reflektiert. Die Zeit, die das Schallsignal für den Hin- und Rückweg benötigt, ermöglicht die Berechnung der Entfernung. Die Menge oder Intensität des zurückgeworfenen Schalls, ermöglicht die Einschätzung der Größe des Objekts.

Welche Vorteile hat ein Echolot für Angler?

Die Wassertiefe und die Bodenstruktur des Gewässers sind für Angler wichtige Anhaltspunkte, um die typischen Aufenthaltsorte von Fischen ausfindig zu machen. Das funktioniert auch mit einer Lotrute, einem Lotblei oder einer Lotpose, ist aber um ein vielfaches mühsamer und braucht ebenfalls etwas Übung. Mit dem Echolot kann man sich innerhalb von kürzester Zeit zumindest ein grobes Bild des Gewässers machen und danach direkt mit dem Angeln beginnen. Zumal das Echolot eben sogleich in der Lage ist, die Fische direkt anzuzeigen. Spätestens da kann das klassische Ausloten nicht mehr mithalten.

Mit einem Echolot verkürzen Angler die Vorbereitungszeit und können zügig die Rute auswerfen. Das spart natürlich vor allem auf dem Boot jede Menge Zeit, denn mit ihm wechselt man deutlich öfter den Angelplatz, als wenn man vom Ufer aus angelt.

Um diesen Komfort genießen zu können, bedarf es nicht mal eines besonders teuren Gerätes. Mittlerweile gibt es sogar schon Echolote, die man wie einen Köder an der Angelschnur befestigt und zum Erkunden des Uferbereichs auswerfen kann. Als Ausgabegerät dient das Smartphone.

Wer etwas mehr investiert, der bekommt einen Fischfinder mit GPS und Kartenplotter. Damit lassen zum Beispiel Wegpunkte erstellen, die die exakte Position speichern und so das spätere Auffinden attraktiver Angelplätze deutlich erleichtern. Auch die Bootsgeschwindigkeit und die Fahrstrecke können ausgegeben werden. Top-Modelle können sogar eigene Seekarten erstellen, die vor allem für Meeresangler interessant sind.

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Quellen:

  • https://raubfisch.de/praxis-alte-eisen-behm-918/
  • https://www.echolotprofis.de/