Wie es dazu kam, dass Lowrance Echolote so erfolgreich wurden? Nun, wie so oft beginnt eine Erfolgsstory auch bei Angelgeräten mit dem unermüdlichen Engagement einer einzelnen Person:
Carl Lowrance, einem begeisterten Angler. Seine Söhne, die talentierte Freitaucher waren, stellten durch ihren Unterwassersport etwas fest, was jedem Echolotangler heutzutage bekannt ist: Der größte Teil eines beliebigen Gewässers ist praktisch frei von Fischen, während sich in den wenigen fischreichen Bereichen die Fische in der Regel in Schwärmen aufhielten. Lowrance wurde klar, dass für Angler ein Gerät von enormen Wert sein könnte, welches genau diese Stellen in einem Gewässer identifizierbar macht. Also stellte Lowrance kurzerhand das erste Hochfrequenz-Echolot für Angler her. Und er achtete schon damals auf etwas, das Lowrance Echolote noch heute auszeichnet: Das Echolot musste leicht, portabel und für Angler erschwinglich sein. Kommerzielle Echolote und Fischfinder kosteten damals um die 2000 Dollar. Das erste Lowrance Echolot gerade einmal 150!
Doch die Produktion der ersten Lowrance Echolote lief mit Problemen an: Ein erster Produzent konnte nicht so schnell wie versprochen produzieren. Ein zweiter, zu dem kurzerhand gewechselt wurde, erfüllte zwar das Produktionssoll an Echoloten, dafür gab es massive Qualitätsprobleme, die so groß waren, dass Lowrance gezwungen war, 700 seiner ersten Echolote gegen neu produzierte auszutauschen. Diese Austauschgeräte jedoch hatte Carl Lowrance in Eigenproduktion gefertigt und das wurde fortan, ab dem Jahr 1959, bei Lowrance Echoloten nur noch so gehandhabt. Dazu wurde ein altes Lagerhaus gekauft, in dem die erste Eigenproduktion der Echolote stattfand. Binnen weniger Monate bauten die Lowrances in diesem alten Lagerhaus quasi aus dem Nichts eine ganze Produktionsfabrik für Echolote und Fischfinder.
Ebenfalls noch im Jahr 1959 präsentierte Lowrance das erste komplett portable Echolot für Angler – genannt „Little Green Box“. Es wurde ein unglaublicher Verkaufsschlager. Mehr als eine Million Einheiten wurden von diesem Lowrance Echolot bis zum Jahre 1984 verkauft. Damit ist es bis heute das am meisten verkaufte Echolot für Angler.
1964 war die Produktionsstätte zu klein geworden und fortan produzierte Lowrance die Echolote in Tulsa, Oklahoma. Mit dem technologischen Fortschritt veränderte sich auch die Art und Weise zu angeln. Angler nutzen jetzt schnelle Boote und wollten die Echolotgeber auch während des Fahrens nutzen. Lowrance reagierte darauf und stellte 1965 die ersten Echolote und Lowrance Echolotgeber vor, die bei voller Fahrt eingesetzt werden konnten. 1971 wurde die Produktion um mehrere Hallen erweitert. Gleichzeitig steckte man bei Lowrance immer mehr Geld in Forschung und Entwicklung, um die immer stärker steigenden Ansprüche von Anglern zu befriedigen. Das erste Echolot mit der Anzeige eines Graphen (Grundlinie und Objekte im Wasser bewegen sich in einem Chart von links nach rechts wie bei jedem heutigen Echolot) war das Lowrance LRG-1510. Dieses und Echolote wie das Lowrance LDD-1800 (1979), welches das erste vollautomatische, computergesteuerte Echolot war, sorgten für weiter wachsenden Erfolg.